Kein Traum: Ich nehme ein Paar zum Knäul zusammengrollte Socken aus dem Schrank, ich habe kalte Füße. Ich ziehe meine Socken an und denke: Irgendetwas stimmt nicht. Es ist, als klebe ein Fetzen Tesa zwischen meinem rechten großen Zeh und seinem Nachbarn. Ich ziehe meine rechte Socke aus und greife hinein. Ich berühre etwas, aber ich kriege es nicht zu fassen, immer wieder entgleitet es mir. Es ist, als würde es zwischen meinen Fingern davon springen. Ich ziehe meine Hand schnell aus der Socke und lege die Socke flach auf den Tisch. Nichts bewegt sich. Ich lege meine Hand auf die Socke. Nichts bewegt sich. Ich traue mich nicht, nochmal hineinzugreifen. Langsam kremple ich die Socke von innen nach außen. Ein paar Fusseln, ein Fadenzieher, nichts besonderes. Nur noch zwei Zentimeter zu krempeln, nur noch die Spitze für den großen Zeh. Es flattert, es brummt, es knallt mir gegen die Stirn. Ich schreie. Ein großer dunkler Falter dreht seine Runden im Zimmer, knallt gegen die Lampe, knallt gegen die Wand, fängt sich, dreht noch ein paar Runden, verschwindet hinter dem Schrank.
Was los ist willst du wissen, als du erschrocken ins Zimmer stürzt, du hast mich schreien gehört. Hepp, heben wir den Schrank von der Wand. Dahinter kein Falter. Aber auch kein Traum. Ich schwöre.
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