#24

Als der Standortleiter in den Saal fragt: „Und, wie ist die Stimmung?“ und einige Sekunden lang niemand antwortet, rufe ich „Gibt es noch Sekt?“ Weil Gelächter im Saal ausbricht, bekomme ich einen roten Kopf und der Standortleiter auch. Aber bei den Phrasen, die noch vor einigen Sekunden gedroschen wurden um anzumoderieren, warum es ganz toll sei, sich heute von einem Drittel der Belegschaft zu trennen, kommt mir ein zünftiger Alkoholrausch wie der einzige Ausweg vor. Ich gehöre zu diesem Drittel und anders als der Standortleiter finde ich, dass die Situation sehr wohl der richtige Moment für eine sentimentale Ansprache gewesen wäre. Ich trinke zwei Saftgläser voll Sekt und bin den Rest des Arbeitstages damit beschäftigt, nicht die Fassung zu verlieren. Als sie Uhr unten rechts auf 16:30 springt, rülpse ich. Dann gehe ich nach Hause.



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